20. November 2011 | Die Welt in der Schuldenkrise - Wer zahlt die Zeche?
Eine Garage mit einem guten Garagentor eignet sich, um gedrucktes Falschgeld aufzubewahren. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass es gestohlen wird, auch wenn es sich um 225.000 Euro handelt. Eine Aufschiebesicherung führt zu einem gescheiterten Einbruchsversuch, wenn ein Garagendieb versucht, solch ein Garagentor aufzuhebeln.
Die örtlichen Diebe werden sich schwarz geärgert haben, dass sie erst aus den Zeitungen von diesem polizeilichen Garagenfund erfuhren. Außerdem gilt gedrucktes Falschgeld erst als kriminell, wenn es in Umlauf gesetzt wird, wenn also echte Euroscheine vorgetäuscht werden. Demzufolge gingen die Garagenmieter in einer mittelhessischen Stadt straffrei aus. Es gibt ja auch Toilettenpapier und Notizpapier, das einseitig mit identischen Motiven bedruckt ist.
Girales Falschgeld
Die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland schreibt zwar eine schwarze Null, doch die Nullen in Bonn haben 1950 begonnen, Schulden bei Geldverleihern aufzunehmen. Es handelt sich überwiegend um Staatsanleihen zu unterschiedlichen Laufzeiten. Früher brachten die bis zu neun Prozent Zinsen jährlich, in 2017 weniger als ein Prozent. Weil das Interesse an dieser Geldanlage stark nachgelassen hat, kauft die Europäischen Zentralbank Anleihen von Staaten und Konzernen auf, damit diese trotz ihrer Überschuldung zahlungsfähig bleiben.
Fiatgeld
Die EZB verfügt über kein Guthaben, sondern ein Mitarbeiter setzt sich an seinen Computer, spricht den Zauberspruch „Fiat Euros!“ bzw. „Es entstehen Euros!“ aus dem Nichts. Deshalb wird der Euro auch Fiatgeld genannt, weil er über keinen inneren Wert verfügt, sondern lediglich ein gesetzliches Zahlungsmittel ist, das in vielen Ländern akzeptiert wird.
Ein Bankguthaben bedeutet noch lange keinen Anspruch auf Geldscheine und Münzen. Es handelt sich lediglich um eine Forderung an die Bank. Die meisten Banken begrenzen Auszahlungen und Überweisungen auf wenige tausend Euro, selbst von Girokonten, die über ein Guthaben verfügen.
Weder das Gebaren der Zentralbanken noch die Verfahren der privaten und staatlichen Banken sind ein Straftatbestand. Wenn aber ein Mensch eine Bank gründet, um seinen Zahlungsverkehr in Euro abzuwickeln, wird er verhaftet und eingesperrt wie Peter Fitzek, ein König in Deutschland.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und die Deutsche Bundesbank entscheiden, ob eine Bank gegründet werden darf oder nicht. Die Zulassungsbedingungen für girales Falschgeld werden sehr streng ausgelegt, damit nur bestimmte Leute Geld aus dem Nichts schöpfen dürfen, um Kredite zu gewähren. Im Falle eines Bankrottes kann eine Bank als systemrelevant anerkannt und mit behördlichem Geld zahlungsfähig gehalten werden.
Die Psychiatrie mal wieder
„Im psychiatrischen Gutachten wird ihm bescheinigt, sich eine Welt nach eigenen Vorstellungen geschaffen zu haben. Peter Fitzek weise starke narzisstische Persönlichkeitsmerkmale auf. Er manipuliere Menschen, überschätze sich und blicke auf andere herab. Er stelle sich über die Gesetze und Normen, sei unbelehrbar, auch durch Strafen nicht zu beeindrucken. Es fehle ihm einfach an Einsicht. Peter Fitzek ist voll schuldfähig.“
Tauscht man nun in diesem Zitat den Namen Peter Fitzek gegen Mario Draghi aus und betrachtet die Situation der Europäischen Zentralbank, dann erhält man ein Gefühl für die Brisanz des Problems. Wer heute noch Wertpapiere besitzt, wird eines Tages vor dem Nichts stehen, weil niemand mehr den vermeintlichen Wert akzeptieren wird, den diese Papiere heute noch darstellen.
Geld mit innerem Wert
Nur Gold und Silber haben einen inneren Wert, der niemals in der Menschheitsgeschichte verfallen ist. Jedes Fiatgeld hingegen war bis zum heutigen Tage irgendwann wertlos und wurde als ungültig erklärt. Weil die Überschuldung von Behörden, Unternehmen und Privaten überhandgenommen hat, ist eine große Unsicherheit und Nervosität entstanden.
Wer sich dessen bewusst ist, rechnet jederzeit mit einem Zusammenbruch dieses Falschgeldsystems. Beim Neustart zählen Fähigkeiten und Sachwerte, Rohstoffe und Produktionsmittel, Land und Arbeitskraft, die in Handelsbeziehungen akzeptiert werden. Nur noch wenige heute lebende Deutsche haben dies bereits zwei Mal erlebt: 1924 und 1948. Es gibt kaum noch Menschen, die älter als 93 Jahre sind.
Harald Lesch - Zinseszins: Das perfekte Verbrechen
12. September 2013 | Professor Harald Lesch, Astrophysiker, spricht über Zahlen, bei denen selbst ihm schwindelig wird. Ich sehe seine Sendungen seit 20 Jahren, er weiss wovon er redet.
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